PIRT INSTITUT

Pferdegestützte Interventionen / Reittherapie

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© 2005-18 Plennschützer Institut für Reiten und Therapie

Einleitung und fachliche Fundierung des PIRT – Konzeptes

Dieses Weiterbildungsangebot richtet sich an Personen, die zukünftig professionelle pferdegestützte Angebote in ihr bisheriges Arbeitsfeld integrieren oder sich damit selbstständig machen möchten. Die Weiterbildung vereint therapeutische und pädagogische Elemente und ist gleichermaßen geeignet für Personen, die heilkundliche Berufe ausüben und hier die Pferde eher in therapeutischen Handlungsfeldern, als auch für Personen, die Pferde in pädogogischenSettings, für integrative Gruppen etc. einsetzen.

Der Einsatz des Pferdes als interventives Medium hat im Rahmen der Behandlung von psychischen und körperlichen Störungen, Krankheiten, Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen aber auch im Bereich der Förderung, der Heilpädagogik und Intergation in den letzten Jahren eine sehr erfolgreiche und erfreuliche Entwicklung genommen.
Diese Entwicklung geht letztlich auch auf die durch diese Arbeit erreichten und erreichbaren Erfolge zurück.

Wir gehen bei unserer Weiterbildung von den Selbstheilungsfähigkeiten und der Resilienz des Menschen aus, integrieren die modernen neurobiologischen Erkenntnissen der Humanwissenschaften und leiten ein entsprechend ressourcenorientiertes Vorgehen ab.
Dabei sehen wir die befriedigende Teilhabe am gesellschaftlichem Lebensprozess als ein grundsätzliches menschliches Ziel. Den neurobiologischen Erkenntnissen folgend (siehe auch GRAWE – Neuropsychotherapie – Hogrefe 2005) ist dieses Ziel nur dann zu erreichen, wenn es möglich ist, die menschlichen Bedürfnisse nach Kontrolle, Bindung, Selbstwerterhöhung und Lustgewinn/Unlustvermeidung zu befriedigen.
Diese Bedürfnisse sind biologisch determiniert. Abhängig davon, wie es dem Individuum im Rahmen seiner Sozialisationsbedingungen gelingt, diese Bedürfnisse zu befriedigen, also welche Erfahrungen er macht, entwickelt sich sein diesbezügliches psychisches System. Diese Erfahrungen speichern sich neuronal im Gehirn ab und stehen dann als Kompetenzen zur Bewältigung der Lebensanforderungen zur Verfügung. Dabei gilt, je mehr Fähigkeiten einem Individuum zur Verfügung stehen, umso besser (konsistenter) kann er seine Grundbedürfnisse befriedigen und umso größer ist demzufolge sein psycho-biologisches Wohlbefinden.
Ziel jeder Behandlung muss also immer die Förderung der Fähigkeit des Individuums sein, seine Grundbedürfnisse konsistent zu befriedigen. Umgesetzt auf die pferdegestützte Arbeit heißt das, diese so zu gestalten, dass der Klient mit dem Pferd entsprechend selbstwerterhöhende, bindungsfördernde, kontrollbefriedigende und lustbetonte Erfahrungen machen kann und dadurch seine diesbezüglichen Kompetenzen erhöht, was zu seiner individuellen Weiterentwicklung und Förderung der Resilienz beiträgt.

Da der Mensch nur als bio-psycho-soziale Einheit zu begreifen ist, stellen sich auch alle diesbezüglich gemachten Erfahrungen auf jeder dieser Ebenen (bio-psycho-sozialer „Erfahrungsspeicher“)  dar.
Legt man diese These zugrunde, müssen in die konzeptionellen Überlegungen zur Gestaltung des therapeutischen Prozesses einerseits die körperliche, psychische und soziale Ebene und andererseits die individuelle Lerngeschichte des Klienten unbedingt einbezogen werden.
Aus diesen Erkenntnissen wiederum ergeben sich für jede moderne Therapie und eben auch für die pferdegestützte Therapie entsprechende Schlussfolgerungen, wie z.B.:

Jede „Störung“ ist ein kreativer Versuch des Organismus zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse und demzufolge erst einmal sinnvoll.

Therapie kann nur an der Ressourcenebene ansetzen, denn hier liegen die Potenzen des Individuums, von denen Veränderungen ausgehen können.

Der Ansatz der Behandlung muss immer umfassend, also ganzheitlich erfolgen, da der Mensch eben ein bio-psycho-soziales System repräsentiert.

Aufgrund der neuronalen Fixierung der Erfahrungen kann nur eine zeitlich ausreichend lange Behandlung, in der neue Erfahrungen ermöglicht werden (die sich wiederum neuronal verankern), erfolgreich sein.

Ein Beispiel zu unserer Herangehensweise:
Der an einer ausgeprägten Gehbehinderung leidende 12-jährige Robert kommt seit einigen Monaten zur Behandlung. Der behandelnde Orthopäde versprach sich von der sogenannten Hippotherapie, wo die 3-dimensionalen Schwingungsimpulse des Pferderückens im Sinne einer krankengymnastischen Übungsbehandlung zum Tragen kommen, eine Verbesserung des Gleichgewichts, eine Muskeltonusregulation und die Lockerung der verspannten Muskulatur des kleinen Patienten.

Nun liegt bei der ganzheitlichen Betrachtung des Jungen nahe, dass seine körperliche Behinderung auch deutliche Auswirkungen auf die anderen 2 Ebenen hat. Und tatsächlich stellt sich sehr schnell heraus, wie schwierig es für Robert ist, mit Gleichaltrigen umzugehen, deren Spiele mitzuspielen und sich körperlich entsprechend auseinander zu setzen. Er zog sich zunehmend zurück und war sozial isoliert, Ängste und Unsicherheiten dominierten sein Selbsterleben, was wiederum die körperlichen Spannungen verstärkte. Ein Teufelskreis!

Eine rein körperzentrierte (hippotherapeutische) Übungsbehandlung stellt eine Vereinseitigung dar und greift unserer Auffassung nach zu kurz. Unsere Grundidee ist demzufolge auf den 3 genannten Ebenen  und deren Übergängen zueinander anzusetzen und ein entsprechendes Behandlungskonzept zu erstellen.

Innerhalb dieses Rahmens kommen verschiedene interventive Techniken zum Einsatz, die aus der Psychotherapie, der Körperarbeit (einschließlich Physiotherapie), aus der Heil- und Förderpädagogik, systemischen und bio-energetischen Ansätzen stammen und auf die Arbeit mit dem Pferd als therapeutisches Medium adaptiert wurden und so unserem ganzheitlichen Ansatz entsprechen.

Dies sind auch die Inhalte bei der Ausbildung von Reittherapeuten.

Das Pferd als therapeutisches Medium

Auch bezüglich der Betrachtungsweise und des Einsatzes des Pferdes befinden wir uns innerhalb des ganzheitlichen Konzeptes. Auch unser Therapiepartner Pferd ist nur als bio-psycho-soziales Wesen zu verstehen und ermöglicht auch auf jeder dieser Ebenen ein Therapieangebot.
Dem entsprechend geht es beim Einsatz des Pferdes in der therapeutischen Arbeit z.B. um Aufbau und Gestaltung von Beziehung zum Pferd, es geht um Führung und sich Führen lassen, um Gleichgewicht, Spannung und Entspannung im körperlichen und psychischem Sinne, um Selbst- und Fremdwahrnehmung, um Selbstbewußtsein und -wertgefühl, um soziale Kompetenz, und, und … und eben auch um ein freud- und lustbetontes Arbeiten.

Die Pferdegestützte Intervention/Therapie (PI)

Auf der Basis der vorgenannten Grundsätze erfolgt die PI  im wesentlichen nach folgendem Ablauf:
Die erste Phase der Begegnung mit dem Klienten dient der diagnostischen Bestandsaufnahme. Dabei werden Anliegen, Erwartungen und Möglichkeiten der pferdegestützten Therapie miteinander besprochen und erste Kontakte zum Pferd hergestellt.
In dieser diagnostisch-probatorischen Phase geht es um Sammlung von Informationen zum Klienten, die dann in einem Fallkonzeptions- und Behandlungsplan verdichtet werden und zum Abschluss dieser Phase auch entsprechend mit dem Klienten kommuniziert werden.
Nach Abschluss eines Behandlungsvertrages erfolgt die Arbeit gemäß des Behandlungsplanes, wobei dieser kontinuierlich, entsprechend der neuen Erkenntnisse aus dem Interventionsprozess angepasst wird.

Abhängig davon, auf welcher Ebene gerade schwerpunktmäßig gearbeitet wird, kommen die dementsprechend individuell abgestimmten therapeutischen Interventionen zum Einsatz.  Neben diesen eher expliziten Therapiezielen ist es auch die Aufgabe des Therapeuten dem Klienten zu ermöglichen, innerhalb dieses Settings bindungsfördernde, selbstwerterhöhende, kontrollbefriedigende und lustbetonte Erfahrungen zu machen. Und so ist es möglich bei dem Klienten einen umfassenden (ganzheitlichen) entwicklungsfördernden und resilienzstärkenden Prozess zu initiieren.

Es ist wichtig nochmals zu betonen, dass ein individueller Behandlungsplan für jeden Klienten, unter Einbezug seiner Lerngeschichte, seiner Ressourcen, seiner entwicklungspsychologischen Situation etc., unabdingbare Voraussetzung für jede erfolgreiche pferdegestützte Intervention ist.

Weiter zur Ausbildung

Aktuelles

Im Frühjahr 2023 beginnen unsere nächsten Aus- und Weiterbildungskurse zur Fachkraft für Pferdegestützte Intervention / Reittherapie
Neu in 2023: Separater Ausbildungskurs für Psycholog*innen/Psychotherapeut*innen: Jetzt anmelden!
Beachte auch unsere Fortbildungsangebote!

PIRT-Standorte

Südharz/Thüringen:
06536 Dittichenrode
00734 Nordhausen
Sachsen:

01909 Seeligstadt
Sachsen-Anhalt:
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06647 Steinbach

Institutsleitung

M.Sc.-Psych. Agnetha Bräutigam
Postadresse:
Nettelstädt 21, 59602 Rüthen Impressum

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